Kenne diese verschiedenen Arten der Angst

Es ist wichtig zu erkennen, auf welche Art und Weise eine Angst entsteht – ob real im Hier und Jetzt oder künstlich erzeugt.

Michael Jansen

Hey

Im letzten Newsletter ging es darum, wie du wachsam deiner Angst folgen kannst und sie als Wegweiser in die Freiheit nutzt. Heute möchte ich nochmal an dieses Thema anknüpfen. 

Wir halten uns im Leben oft mit Ängsten zurück, die nichts mit einer realen Gefahr im Hier und Jetzt zu tun haben. Vielmehr stecken uns alte Erfahrungen aus der Vergangenheit „in den Knochen“ oder wir kreieren „künstlich“ durch Gedanken irreale Ängste (die sich jedoch sehr real anfühlen).

Wie kannst du mit diesen Ängsten umgehen?

Negativ-Erfahrungen aus der Vergangenheit können wir auflösen, indem wir uns mit diesem Lebensbereich bewusst konfrontieren. Dafür müssen wir uns gar nicht unbedingt in eine reale Situation begeben. 

Wir können diesen Ängsten auch körperlich in einem geschützten Rahmen nachspüren und diese Energien so letztlich auflösen. 

Häufig geht eine solche Auflösung einer realen Konfrontation vorweg, wobei auch der direkte Weg oder ein “sowohl-als-auch” möglich ist, wie gleich beim Punkt „konstruktiver Umgang mit der Angst“ beschrieben.

Nehmen wir das Beispiel eines Autounfalls auf der Autobahn, wie unterschiedlich wir anschließend mit der damit verbundenen Angst-Konfrontation umgehen können. 

Destruktiver Umgang mit der Angst

Nicht zielführend wäre es, wenn wir uns nach einem Unfall dafür entscheiden würden, erst einmal nicht mehr auf der Autobahn zu fahren und der Angst damit vermeintlich aus dem Weg zu gehen. 

Wenn wir vor der Angst „fliehen“ statt ihr mutig zu begegnen, wird sie mit der Zeit stärker werden. 

Die Folge wäre in diesem Beispiel, dass wir später neben der Autobahn vielleicht auch noch Landstraßen meiden und kurze Strecken zunehmend mit dem Fahrrad fahren. Das ist zwar umweltfreundlich, hinsichtlich einer gesunden Angst-Konfrontation jedoch fatal. Wer sich nicht mit der Angst konfrontiert, wird das Auto vielleicht irgendwann ganz in der Garage lassen.

Kurz: Die Angst wird sich ausbreiten, wenn wir ihr nicht begegnen. Das Leben bzw. unser Wohlfühlbereich wird immer enger statt weiter.

Konstruktiver Umgang mit der Angst

Ein konstruktiver Umgang wäre es, der Angst direkt nach dem Unfall (oder natürlich auch später) zu begegnen. Vielleicht zunächst durch innere Arbeit, Meditation oder auch mit einem Mentor.

Bei den ersten Autofahrten können wir uns von einem vertrauten Menschen begleiten lassen und uns in kleinen Dosen steigern, bis wir uns mit der Zeit immer mehr trauen und im besten Fall irgendwann noch selbstsicherer als vor dem Unfall Autofahren.

Wenn wir der Angst begegnen, wird sie vor uns „flüchten“ und nicht wir vor ihr. Nicht das Ereignis ist demnach entscheidend für unsere persönliche Entwicklung, sondern der anschließende Umgang damit.

Dieses Beispiel lässt sich natürlich auf alle möglichen Lebensbereiche übertragen. 

Kopfgemachte Ängste

Neben den Ängsten, die aufgrund alter Erfahrungen in uns stecken, gibt es die kopfgemachten Ängste, die wir künstlich durch unser Denken erzeugen. 

Dazu können auch Denkmuster gehören, die wir uns durch ein vergangenes Ereignis „antrainiert“ haben. Zum Beispiel indem wir im obigen Fall immer wieder gedanklich irgendwelche Gefahrensituationen mit dem Auto durchspielen, es aber real gar keine Gefahr gibt.

Diese kopfgemachte Angst hat absolut nichts mit dem Hier und Jetzt bzw. mit einer realen Gefahr zu tun. Unser Denken beschäftigt sich (meist unbewusst) mit der potenziell möglichen Zukunft.

Ein erster Schritt ist es, dass du dir dein Denken bewusst machst, indem du beginnst deine Gedanken zu beobachten und mit der Zeit lernst, aus dem Denken herauszugehen oder positive konstruktive Gedanken zu wählen. Vielleicht hilft dir dazu meine kostenlose Checkliste und Meditation (Negative Gedanken loswerden) weiter, falls du sie noch nicht heruntergeladen hast.

Die natürliche – lebenserhaltende – Angst

Auch wenn die obigen irrealen Ängste in unserer modernen Gesellschaft die Oberhand haben (sprich die meisten Ängste eigentlich nur auf die eigenen Grenzen und gedanklichen Defizite hinweisen und wir sie für unser Wachstum nutzen können), möchte ich am Schluss die wirklich reale und lebenserhaltende Angst nicht unerwähnt lassen.

Wenn du vor einem Abgrund stehst, ein wildes Raubtier dich angreift oder in sonstiger Weise im Hier und Jetzt eine reale Gefahr besteht, wird dir deine natürliche Angst das sehr deutlich signalisieren und du wirst intuitiv (vielleicht in Sekundenbruchteilen) eine für dich richtige Entscheidung treffen. 

Die reale Angst ist lebenserhaltend und bewahrt uns tatsächlich vor Gefahren. Wichtig ist, dass wir mit unserem Körper / unserer Intuition in Kontakt sind und diesen Signalen Glauben schenken.

Bleiben wir bei dem Beispiel mit der Autobahn. Diesmal mit einer realen Situation, die mir jüngst passiert ist: 

Neulich fuhr ich entspannt über die Rheinbrücke aus Düsseldorf raus. Plötzlich geriet ich in ein starkes Aquaplaning. Trotz aller Entspannung war ich sofort voller Adrenalin, hielt das Lenkrad entschieden fest und kam gut durch die Situation. Dieser kurze Angstmoment verbunden mit einer realen Situation war lebenserhaltend. Nach ein paar Sekunden war alles vorbei und ich konnte wieder zur Ruhe kommen.

Auch wenn diese Situation wie im Zeitraffer verlief, ging der Handlung ein Mini-Angstmoment vorweg, der zur sofortigen Aktion führte. Intuitiv wissen wir sofort, was zu tun ist.

Lasse dir als kleine Übung auffallen, welche deiner Ängste wirklich mit einer realen Situation im Hier und Jetzt zu tun haben und welche lediglich aus Gedanken und vergangenen Situationen entspringen. Letztere kannst du auflösen und für dein persönliches Wachstum nutzen.

Ich wünsche dir eine gute Zeit!

Liebe Grüße,

Dein Michael

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